Die Digitalisierung der Information, die Liberalisierung der Telekommunikationsmärkte und die Globalisierung führten zu einer Idee von e-governement. Es gilt, den Staat näher an seine BürgerInnen zu bringen. Es ist eine sehr Technologie getriebene Entwicklung. E-Government heisst auf eine kurze Formel gebracht: Internet mal Staat hoch Kundenorientierung. E-Government Sites müssen die Sprache der Kunden sprechen. Was will der Kunde eigentlich? Die BürgerInnen möchten nicht viel mit dem Staat zu tun haben. Wenn der Staat in Erscheinung tritt, dann soll es kurz, unkompliziert und ohne Gebühren passieren. Eine Umfrage zeigte, dass er effizient sein soll und der Datenschutz soll gewährleistet sein. Auf Grund von E-Mail-Anfragen zeigte sich, dass die Leute nur einfache Geschäfte online tätigen wollen: Adressänderungen melden, Fundgegenstände abfragen, Abonnemente lösen, etc.
Geprüfte Projekte, die keinen Sinn machen: papierloses Büro, öffentliche Terminals, e-Marriage, Videokonferenzen.
Wie soll ein User wissen, ob er zum Beispiel für einen Umzug ein Formular braucht oder nicht? Er kann es nicht. Es macht keinen Sinn, nach organisatorischen Kriterien zu ordnen, es muss thematisch, oder nach „Lebenslagen“ geschehen. Siehe: www.bs.ch
In welchen Belangen ist e-government unproblematisch? Sicherheit: Der Staat hält sich für viel zu attraktiv. Digital Gap: Das Lieblingskind der Medien und der Politikerinnen hat immer noch keine Adoptiveltern gefunden. Zu wenig Geld: Hat uns vor dessen Vernichtung bewahrt und zu vernünftigen Lösungen gezwungen. Geschwindigkeit: Je schneller die Technik, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, zu spät oder zu früh zu sein (nur rechtzeitig kann man nicht mehr sein). Föderalismus: Führt zu kooperativer Konkurrenz.
Ein paar abschliessende Gedanken zu e-Voting: 95 der StimmbürgerInnen stimmen in Basel brieflich ab. Der Akt des Abstimmens dauert maximal 5 Minuten. Das Online-Voting gibt keinen grossen Zeitgewinn. Hingegen für den Entscheidungsprozess kann das Netz nützlich sein. Dieser partizipatorische politische Prozess wird zu wenig beachtet. Warum soll der allerletzte Teil, der am aufwändigsten zu bewältigen ist, am meisten Aufmerksamkeit kriegen? - Durch e-Voting können wir auch nicht neue Wähler hinzugewinnen, wir können einzig die Verluste an Wählern vermindern. - Hat e-Voting ein Sichrheitsrisiko? Dies nicht. E-Voting ist sicherer als briefliches Abstimmen. Es ist wie mit dem Fliegen. Fliegen ist weniger gefährlich als Autofahren. Nur glaubt es keiner. Hacker können zwar grösseren Schaden anrichten als der „Pöstler“, der Stimmen klaut. Dennoch ist das Risiko, dass ein Hacker Unmengen von Stimmen vernichtet, unvergleichlich kleiner.
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